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100.000 v.Chr. bis 1400 n. Chr.
Um 100.000 v.Chr.
Unsere Gegend war schon in der Steinzeit besiedelt. Dafür gibt es zahlreiche
archäologische Belege, herausragend hierbei sicherlich die Funde am Totenberg
bei Treis (datiert 120.000 – 80.000 v.Chr.).
Um 4.000 v.Chr.
Für Ruttershausen ist der Fund einer Axt aus der Jungsteinzeit belegt, die auf
die Zeit um 4.000 – 3.000 v.Chr. datiert wird. Leider ist weder der Fundort,
noch der Zeitpunkt des Fundes (vor 1938, da in diesem Jahr erstmals erwähnt),
noch der Verbleib herauszufinden.
Um 1.500 v.Chr.
Im Wehrholz, direkt bei der Vogelschutzhütte, befinden sich zwei bronzezeitliche
Hügelgräber aus der Zeit um 1.800 – 1.200 v.Chr.
Um 750 n.Chr.
Unsere Gegend gehört zum "Oberlahngau", der seinen Sitz auf der Amöneburg hat.
Als untere Verwaltungseinheit dürfte schon das später so genannte"Gericht
Kirchberg" bestanden haben. Bei Kirchberg geht man davon aus, dass der Felsen
über der Lahn, auf dem heute die Kirche steht, bereits in vorchristlicher Zeit
als germanische Kultstätte genutzt wurde und dass dort später im Zuge
der Christianisierung unserer Gegend (zwischen 700 und 750) eine erste Kirche
errichtet wurde. Dafür spricht die ursprüngliche Alleinlage der Kirche und die
frühe Bedeutung als Mittelpunkt eines so genannten Sendbezirkes (später
Kirchspiel) und Gerichtes.
1158
Aus dem früheren Lahngau hat sich inzwischen die Grafschaft Gleiberg gebildet,
die im Jahre 1158 an die Merenberger fällt.
1227
Kirchberg wird erstmals in einer Urkunde vom 2. März 1227 erwähnt, als ein "Reinherus
de Kyrberg, Plebanus" als Zeuge in einem Rechtsstreit unterschreibt.
1256
Ruttershausen wird erstmals im Testament des Konrad von Merenberg erwähnt.
Dieser war einer der Herren auf der Burg Gleiberg und vermacht darin seine
Besitztümer "in villa Ruthartishusen" (im Dorf Ruttershausen) an den Deutschen
Orden in Marburg. Diese Urkunde ist datiert vom 1. Oktober 1256 und befindet
sich heute im Hessischen Staatsarchiv in Marburg. Die Urkunde sagt damit
lediglich aus, dass es zu diesem Zeitpunkt unser Dorf schon gab, aber nicht, wie
alt es wirklich ist und wer es gegründet hat. Die Forschung geht davon aus, dass
Orte mit der Endung -hausen wahrscheinlich aus fränkischer Zeit, also um 600–700
n.Chr. stammen. Hinsichtlich des Namens hat wohl ein Mann namens Ruthard einen
Hof (Ruthards Haus) gegründet, um den sich, zuerst aus den Reihen seiner
Nachkommen und seinem Gefolge, ein Dorf gebildet hat.
1248 – 1292
Als Heinrich Raspe, der letzte Landgraf von Thüringen aus dem Geschlecht der
Ludowinger kinderlos stirbt, beansprucht Herzogin Sophie von Brabant, die
Tochter der Heiligen Elisabeth (+1231) und des thüringischen Landgrafen Ludwig
IV. (gest. 1227), den hessischen Landesteil als Erbe für ihren vierjährigen Sohn
Heinrich. Es gelingt ihr als Regentin, den Erbanspruch zu sichern. Heinrich wird
1292 in den Reichsfürstenstand erhoben und als erster Landgraf von Hessen
anerkannt. Residenzstadt der Landgrafschaft ist Marburg.
1327
Der Kirche zu Kirchberg wird ein Ablassbrief vom Papst ausgestellt.
1328
Die Merenberger Grafen sterben im Mannesstamm aus, das Gericht Kirchberg mit
Ruttershausen fällt durch Heirat der Erbin an das Haus Nassau-Weilburg.
1366
Johann von Nassau lässt eine Burg bei Kirchberg bauen, die um 1370 vom
hessischen Landgraf Heinrich II. zerstört wird, der dabei "20 wehrhafte Männer
zu Gefangenen machte".
1396
Am 21. Juli 1396 tauscht Landgraf Hermann II. von Hessen mit seinem Schwager
Philipp von Nassau-Weilburg die Hälfte von Großen-Linden gegen die Hälfte des
Gerichts Kirchberg. Es entsteht das "Gemeine Land an der Lahn".
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