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1400
bis 1700 n.Chr.
1483
Eine Urkunde aus dem Jahr 1483 belegt, dass die Kirche auf dem Kirchberg vor der
Reformation "Unser Lieben Frauen" geweiht war, also das Marienpatrozinium besaß.
1495 – 1508
Die heutige Kirche in Kirchberg wird erbaut. Dabei werden Teile des
Vorgängerbaues, insbesondere des Turmes, verwendet, ebenso die Glocken. Diese
stammen aus den Jahren 1310, 1380 und 1432.
Um 1527
Im Kirchspiel Kirchberg wird die Reformation eingeführt.
1568
Nach dem Tod Landgraf Philipps des Großmütigen, der letztmalig alle hessischen
Lande unter seiner Regentschaft vereinigt hatte, wird die Landgrafschaft unter
seinen vier Söhnen aufgeteilt. Das "Gemeine Land an der Lahn" kommt mit dem
übrigen damaligen Oberhessen an Landgraf Ludwig IV. von Hessen-Marburg.
1577/78 – 1582
In Kirchberg wird eine Schule eingerichtet, die aber nur bis 1582 besteht. In
dieser Zeit gehen auch die Ruttershäuser Kinder in Kirchberg zur Schule.
1585
Das "Gemeine Land an der Lahn" wird zwischen Hessen-Marburg und Nassau-Weilburg
aufgeteilt. Damit geht das Gericht Kirchberg-Lollar in den alleinigen Besitz von
Hessen-Marburg über.
1586
Die Kinder von Ruttershausen gehen in Staufenberg zur Schule.
1591
Wilhelm Dilich veröffentlicht in diesem Jahr seine "Synopsis descriptionis
totius Hassiae" mit 50 Federzeichnungen hessischer Städte. Darunter befindet
sich auch eine Ansicht von Staufenberg mit dem Kirchberg, der Lahn und
Ruttershausen im Vordergrund. Auf dieser Zeichnung, gleichzeitig die älteste
Ansicht unseres Dorfes, sieht man bereits eine Brücke über die Lahn und in
Ruttershausen den Turm des adeligen Gutshofes.
1604
Nach dem Tod von Landgraf Ludwig IV. wird die Landgrafschaft Hessen-Marburg
unter seinen beiden Neffen, den Landgrafen von Hessen-Kassel und
Hessen-Darmstadt, aufgeteilt. Ruttershausen gehört seitdem zu Hessen-Darmstadt.
Um das "oberhessische Erbe" werden in der Folge allerdings noch langwierige und
kriegerische Auseinander-setzungen ("Hessenkrieg") zwischen Hessen-Kassel und
Hessen-Darmstadt geführt.
1618 – 1648
Der 30-jährige Krieg trifft auch unser Kirchspiel mit verheerenden Folgen für
Ruttershausen und Kirchberg. Im Kirchspiel wütet die Pest. 1629 derart, dass die
Toten nicht mehr registriert werden, 1635 sterben mehr als 250 Personen daran.
1636 lagern schwedische Truppen im Kirchspiel. 1640 fügen bayrische Truppen den
Dörfern des Kirchspiels großen Schaden zu, in Ruttershausen betragen die Schäden
1.101 Taler.
1645
Bis zum Ende des 30-jährigen Krieges tobt in unserer Gegend der bereits erwähnte
"Hessenkrieg". Dabei wird "Rottershausen eingeäschert, bis auf wenige Bäue" und
in Kirchberg die Scheune des Pfarrhofes und das Opferhaus verwüstet. Im Laufe
dieser Auseinandersetzung wird auch die Burg Gleiberg zerstört (1646) und am 27.
Mai 1647 die Staufenberger Oberburg "sambt dem Thurm gantz Übern Haufen geworfen
und eingeäschert". 1620, zu Anfang des Krieges, hat Ruttershausen 125 Einwohner,
1640 noch 81 und 1660, zwölf Jahre nach Kriegsende, gar nur noch 72. Von 1648
fehlen leider Zahlen.
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